Einschränkungen auf der B 75 zwischen Voßfelder Straße und Kalkgraben
Aktuell wird entlang der B 75 ein gemeinsamer Geh- und Radweg gebaut und damit die bestehende Lücke zwischen der Voßfelder Straße ...
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Voraussetzung für effektive und zielgerichtete Maßnahmen zur Verbesserung der Ökosystemleistungen in den Reinfelder Teichen ist die Beschreibung des gegenwärtigen Zustands der Teiche und die Erfassung der Belastungen mit Nährstoffen und Schadstoffen aus dem Einzugsgebiet der Zuflüsse. Um diese Belastungen durch Nährstoffe und Schadstoffe zu quantifizieren und die Ursachen dafür zu identifizieren wurde ein umfangreiches Monitoringkonzept entwickelt und umgesetzt.
Das Monitoringkonzept beinhaltet drei Messprogramme:
1. Hydrologisches und chemisch-physikalisches Monitoring zur Erfassung der Wassermenge, der Nährstoffe und der Feststoffe
2. Analyse der Teichsedimente zur Erfassung des Schadstoffgehalts, der Toxikologie und des Sedimentationsgeschehen und das Screening von Pestiziden in den Zuflüssen
3. Biologische Untersuchung von Leitarten für den Zustand der Biodiversität
Das Messprogramm 1 umfasst drei Messkampagnen: Messkampagne Einzugsgebiet, Messkampagne Teiche und die Dauermesskampagne.
Im Rahmen der Messkampagne Einzugsgebiet werden alle Zuflüsse zu den Reinfelder Teichen beprobt. Dabei werden die Einträge aus dem Einzugsgebiet bei Trocken- und Regenwetter analysiert und zusammen mit Abflussmessungen die in die Teiche eingetragenen Stofffrachten bestimmt. Die Analysen erfolgen teils durch automatisierte Messungen mit Sonden oder nach Probenahme im Labor.
Messkampagne Einzugsgebiet | Messparameter | Modus |
---|---|---|
Temperatur | Sonde | |
pH-Wert | Sonde | |
Leitfähigkeit | Sonde | |
Trübung | Sonde | |
Sauerstoff O2 | Sonde | |
Chemischer Sauerstoffbedarf CSB | Labor | |
Biochemischer Sauerstoffbedarf BSB5 | Labor | |
Abfiltrierbare Stoffe AFSgesamt/AFS63 | Labor | |
Gesamtgebundener Stickstoff TNb | Labor | |
Ammoniumstickstoff NH4-N | Labor | |
Gesamt-Phosphor Pgesamt | Labor | |
Gelöster Phosphor orthoP | Labor | |
Wasserstand | Drucksonde |
Bei der Messkampagne Teiche wird die Bildung von Biomasse und die Ablagerung von Feststoffen in den Teichen analysiert werden. Dafür wird der das Biomassewachstum begrenzende Parameter Phosphor mit Hilfe eines automatischen Phosphor-Analysators im Teich gemessen. Zusätzlich werden Stichproben aus den Teichen entnommen. Dabei werden auch Chlorophyll und Cyanobakterien mit einer Sonde gemessen. Die Wassersäule und die Ablagerung auf dem Gewässergrund der Teiche werden per Ultraschallsensoren bestimmt.
Messkampagne Teiche | Parameter | Modus |
---|---|---|
Gesamt-Phosphor Pgesamt | PO4-Analysator | |
Gelöster Phosphor orthoP | PO4-Analysator | |
Chlorophyll | Sonde | |
Cyanobakterien | Sonde | |
Wassersäule | Ultraschallsensor |
Die Dauermesskampagne soll nach Abschluss der Messkampagne im letzten Jahr der Projekt-laufzeit starten. Dazu werden vier Abflussmesssysteme und vier HL7-Sonden an ausgewählten Messstellen dauerhaft weiter genutzt. Das Ziel der Dauermesskampagne ist einerseits, die größten Eintragspfade für Nährstoffe und Feststoffe permanent zu beobachten und andererseits die Maßnahmen zur Linderung der Schlammbelastung in den Reinfelder Teichen messtechnisch zu begleiten. Die Dauermesskampagne soll nach Projektende durch die Stadt Reinfeld fortgeführt werden, um den langfristigen Prozess der Verlandung der Reinfelder Teiche zu erfassen.
Im Messprogramm Schadstoffanalyse in den Teichsedimenten werden in allen Teichen Sedimentkerne und jeweils eine Wasserprobe entnommen. Aus den Sedimentkernen werden jeweils im oberen, mittleren und unteren Bereich der Kerne und der zugehörigen Wasserprobe ein Screening für Schwermetalle (Chrom [Cr], Zink [Zn], Kupfer [Cu], Cadmium [Cd], Quecksilber [Hg], Nickel [Ni], und Blei [Pb]) und historische Schadstoffe (PCB, HCB, PAK, DDX) vorgenommen (gemäß LAGA (2004) und DepV (2012)). Zusätzlich werden zur Charakterisierung der Sedimente die Korngrößenverteilung, der Glühverlust [GV] und der Phosphorgehalt bestimmt. Die Prüfung auf die Bioverfügbarkeit der Schadstoffe erfolgt mit Biotests der Sediment- und Wasserproben mit Algen, Daphnien und Leuchtbakterien (Wasserproben) und Algen, Daphnien, Leuchtbakterien, Bodenkontakttest und Nematoden (Sediment, Sedimenteluate). Falls sich im Screening eine Toxizität zeigt, werden detailliertere Tests durchgeführt. Für die Untersuchung auf Pestizide werden in einem Passive Sampling Verfahren im Mündungsbereich der Zuflüsse über die gesamte Vegetationsperiode Pestizide angereichert und ein Pestizidscreening vorgenommen. Die Untersuchungen in den nächsten Jahren werden an die Ergebnisse angepasst. Um die Sedimentationsgeschwindigkeit zu bestimmen, werden Sedimentfallen in den Teichen ausgebracht und über einen bestimmten Zeitraum die sedimentierten Feststoffe gemessen.
Das biologische Monitoring orientiert sich an den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie für Seen, zielt aber auf die Beschreibung der Biodiversität im Zusammenhang mit Nutzung und Nutzungseinflüssen in einem Teich. Um einen Vergleich mit Monitoring-Probestellen der EG-WRRL bezüglich der Artenzusammensetzung zu ermöglichen, werden einige Artengruppen der Qualitätskomponenten der EG-WRRL auch hier mit untersucht. Es werden Untersuchungen für folgende Leitartengruppen durchgeführt:
• Fische
• Brutvögel
• Libellen
• Makrozoobenthos
• Ufervegetation